Woyzeck an der neuen Bühne Senftenberg

Ausstellungseröffnung und Premiere

Premiere und Ausstellungseröffnung an der neuen Bühne Senftenberg – am 14. Oktober feiert um 19.30 Uhr „Woyzeck“ Premiere auf der Hauptbühne des Senftenberger Theaters. Hausregisseurin Elina Finkel untersucht den Klassiker von Georg Büchner auf patriarchalisch geprägte Rollenbilder und geht den Ursachen für Gewalt gegen Frauen nach.

Im Vorfeld wird um 18 Uhr die Ausstellung „Schwarze Pumpe, 1991“ von Holger Herschel in der neuen Bar eröffnet. Zu sehen sein werden seine im Frühjahr 1991 entstandenen fotografischen Momentaufnahmen, die eine gewisse Melancholie des Verschwindens auszeichnet: Straßenszenen, vom Alltag gezeichnete Porträts und unwirkliche Landschaften. Die Ausstellung wird noch bis zum 17.03.2024 in der neuen Bar zu sehen sein.


Am 14. Oktober feiert um 19.30 Uhr „Woyzeck“ Premiere an der neuen Bühne Senftenberg – eine altbekannte Geschichte neu betrachtet: Woyzeck dient als einfacher Soldat und muss seine junge Familie, Marie und den unehelichen Sohn Christian, ernähren. Um etwas Geld zu verdienen, rasiert er seinen Hauptmann und macht sich bei wissenschaftlichen Experimenten zum Versuchsobjekt. Psychisch und physisch gequält, steckt er die Erniedrigungen seiner gnadenlosen Umgebung ein. Doch als er erfährt, dass Marie eine Affäre mit dem Tambourmajor hat, brennen bei ihm alle Sicherungen durch. Woyzeck kauft sich ein Messer und tötet Marie …


Georg Büchners Fragment gebliebenes Theaterstück von 1836/37 gilt heute als eines der wichtigsten Dramen der deutschen Literaturgeschichte. Der Autor ließ sich von einem wahren Fall inspirieren, bei dem ein Soldat 1824 wegen Mordes zum Tode verurteilt wurde. Mit psychologischem Scharfsinn führt die Geschichte ein System der Gewalt vor Augen, in dem aus Angst und Hass ein Opfer zum Täter wird. Eine Spirale, aus der es scheinbar keinen Ausweg gibt. Doch dies kann nicht mehr länger als Rechtfertigung für einen Femizid dienen. Hausregisseurin Elina Finkel untersucht den Klassiker auf patriarchalisch geprägte Rollenbilder und geht den Ursachen für Gewalt gegen Frauen nach. Die kühl-dystopische Welt entwirft die aus der Ukraine geflohene Künstlerin Olesia Golovach. Es spielen Tom Bartels, Erik Brünner, Patrick Gees, Matthias Manz und Anna Schönberg.
Im Vorfeld der Premiere wird um 18 Uhr in der neuen Bar die Ausstellung „Schwarze Pumpe, 1991“ eröffnet. Nachdem im letzten Jahr die Arbeiten der ukrainischen Künstlerin Maria Krutoholova in den Foyers ausgestellt waren, werden in diesem Jahr unter dem Motto „woher – wohin“ Fotografien von Holger Herschel zu sehen sein: Nach dem Umbruch von 1989 brachen statt „blühenden Landschaften“ Unsicherheit, Schließungen, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit über die Region und die Menschen herein. So entstanden im Frühjahr 1991 durch Holger Herschel fotografische Momentaufnahmen, die eine gewisse Melancholie des Verschwindens auszeichnet: Straßenszenen, vom Alltag gezeichnete Porträts und unwirkliche Landschaften. Holger Herschel (geboren 1959) studierte Soziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin und war anschließend wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Bauakademie der DDR in Berlin. Ab 1988 als Fotolaborant und später als Fotograf am Maxim Gorki Theater tätig, ist er seit 1992 freiberuflicher Fotograf, vorwiegend in den Bereichen Denkmalpflege, Architektur und Porträt. Die Laudatio wird Dramaturg und Autor und Holger Teschke halten.
Noch bis zum 17. März 2024 wird die Ausstellung in der neuen Bar des Senftenberger Theaters zu sehen sein.


Karten für die Premiere von „Woyzeck“ am 14. Oktober und die weitere Vorstellung am 21. Oktober gibt es an der Theaterkasse, unter 03573/801 286, via karten@theater-senftenberg.de oder auf theater-senftenberg.de.

Die Ausstellungseröffnung kann kostenfrei besucht werden.

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