Das neue Jahresthema »abreißen und aufbauen« hat dem museum oder-spree auf der Burg Beeskow wieder einige ungewöhnliche zeitgeschichtliche Objekte beschert, zu denen aus dem Museumsdepot passende Gegenstücke gefunden wurden: zum Beispiel eine Dielsäge aus der Zeit um 1900 und eine Kinderbadewanne aus der einstigen Kinderkrippe auf der Burg.
Angelehnt an die Geschichten aus dem aktuellen »kursbuch oder-spree«, bringt die neue Ausstellung nun Menschen, Orte und Objekte in vier Ausstellungsräumen zusammen und nähert sich so Fragen der Baukultur. Auch im Landkreis Oder-Spree sind Abriss und Neubau, Umbau und Rückbau vielerorts durch Inflation und Energiekrise ins Stocken geraten. Noch aber rollt der Fuhrpark von Bauingenieur Alexander Kurylyszyn durch die Region, noch vergibt die öffentliche Hand Aufträge an baubegleitende Archäologen und Archäologinnen wie Hanne Decker. Auch für den Forstbetrieb von Richard Tschuschke läuft es gut, weil die Qualität seines Holzes bei günstigen Preisen stimmt. Nebenher nehmen abseits der Großstadt die ungewöhnlichsten Ideen Gestalt an: der Umbau einer freigezogenen Beeskower Schule in ein Wohnhaus, der Neubau eines Klosters mitten im Wald bei Treppeln, die Überlassung eines Sees an die Natur, nachdem keine andere Nutzung mehr infrage kommt.
Ebensolche Geschichten rückt das museum oder-spree mit seiner neuen Ausstellung »abreißen und aufbauen« nun in den Fokus